Journal von Hademarern für Hademarer um Hademare!

Freitag, 26. Dezember 2014

Ein schönes Geschenk, nicht nur zu Weihnachten!

Der Herold fotografiert liebend gerne und versucht sich in diesem Bereich stets handwerklich. Das Licht ist das Material, die Kamera das Werkzeug.

   Doch nicht immer sind es die neuesten Werkzeuge (Kamera, Objektiv, Stativ, Blitze, Schirme, Softboxen etc.), welche die Qualität des Bildes ausmacht. Viel mehr geht es um das eigentliche Können, Werkzeug im Einklang mit Licht einsetzen zu können, um eine Stimmung generieren zu können. Und da kommt es durchaus vor, das andere Menschen mit teuerstem und bestem Equipment den wirklich guten Fotografen nacheifern. Leider dann auch zu oft mit der Erkenntnis, das sie mit der teuersten Kamera nicht mal die grundlegendsten Handgriffe beherrschen. 

   Wohl dem, der zu der Erkenntnis kommt die Komplexität der Materie Licht nicht zu verstehen, weil doch sehr technisch physikalisch gedacht wird. Sich dann doch eine kleine Cam besorgen, und den Boliden wieder mit finanziell schmerzlichem Einschnitt als Lehrgeld abstoßen. Für alle Anderen, die mit der 1000V Vorstellung doch kein Licht ins Oberstübchen bringen können, soll die Freude an dem Abfotografieren der neuen Kamera das Beste sein. Tabletop ist auch eine feine Form der Fotografie, wenn man den Dreh raus bekommt.

Es zählt die Geduld und das Standvermögen des Fotografen

   Um ein ansehnliches Bild hinzubekommen braucht man halt eben etwas, das man sich mit Geld nicht kaufen kann und sich mühsam erarbeiten muss. Denn, wie allseits bekannt sein sollte, setzten die Götter vor dem Erfolg den Schweiß! Üben, üben, üben. Viele Rückschläge in Kauf nehmen und doch immer am Ball bleiben und fragen, fragen, fragen. Es gibt genügend Fotografen, die hilfreiche Unterstützung im WWW bieten. Allein auf Nachfrage in der Bildbesprechung und den Antworten der Fotografen über ihre eigenen Bilder, hat der Herold das Fotografieren ein wenig lernen können. Lernen sollte man nämlich in erster Linie das Nachfotografieren, sozusagen das "abmalen" eines schon vorhandenen Bildes, welches der Urheber dem Anfänger erklärt. Grade Anfänger sind es, die die zahlreichen Möglichkeiten ihrer Kamera zu Weihnachten feiern, ohne zu wissen, wofür die ganzen Knöpfe am Gehäuse sind und das man die Kamera manuell einstellen sollte, damit man die besten Ergebnisse einfangen kann. Als erstes muss ein Handwerker erst einmal lernen, welcher Knopf für welche Aufnahmesituation da ist. Denn so unterschiedlich das Licht sein kann, so unterschiedlich kann auch die Einstellung an der Kamera sein. Zu Anfang entstehen erst einmal zahlreiche Bilder von dem neuen Werkzeug. Hunderte Bilder zeigen Kameras out-of-boxing. Die eigentliche Fotografie tritt über die weihnachtliche Freude komplett in den Hintergrund, so groß ist die Freude. Wohl dem, der in nächster Zeit dieses wirklich schöne Geschenk auch nutzen wird, statt "keine Zeit" zu haben.

Die Ästhetik kommt nicht zum Schluss

   Fotografie kann die Seele beruhigen oder einen wieder richtig hoch bringen. Fotografie vermittelt unterschiedliche Lebensgefühle. Vorausgesetzt, man bleibt am Ball und lernt erst mal, wofür denn nun die ganzen Knöpfe am Gehäuse sind. Die Inspiration kommt dann mit dem Verständnis von Licht und Kamera. Im Laufe der Zeit versteht man, das man nicht mit seinen unausgebildeten Vorstellungen ein ansprechendes Bild machen kann. Die Ästhetik baut sich auf die Malerei auf. Die ersten Fotografen haben sich mit den Malern unterhalten und sich den Bildaufbau erklären lassen. Denn die Malerei ist die wohl älteste bildende Kunst. Die Fotografie ist im Gegensatz zur Malerei nicht einmal zweihundert Jahre alt. Lichteinfall, Farbwirkung und Bildschnitt geben dem Gemälde die eigentliche Wirkung. Und da die Fotografie auch im Urheberrecht immer noch als Lichtbild, also als kunstvolles Gemälde, genannt wird, sollte man sich von vornherein mit der Bildästhetik auseinander setzen. Die Frage ist dabei: Was ist Ästhetik?

   Die Ästhetik wird uns in erheblichem Teil gesellschaftlich vorgegeben. Es sind Ausstellungen von berühmten Fotografen und die zahlreichen Museumsbestände, die man sich in inspirierender Weise anschauen kann und auch sollte. Auch gibt es zahlreiche Wettbewerbe. Denn, ein Fotograf, der etwas auf sich und seine Kunst hält, wird sich immer an den Größen messen wollen. Ein paar bekannte Namen kursieren immer wieder in Fotografenkreisen und werden zur Erklärung genannt. Doch es gibt sehr viele Fotografengrößen, welche zwar in Museeumsbeständen schlummern, aber nicht bekannt sind. Hier hilft oft ein schönes Buch!

Buchempfehlung

   Um genau solche ein Buch freute sich der Hademare Herold zu Weihnachten, das er von seinen Lieben geschenkt bekam. Irgendwann in der Vorweihnachtszeit schlich der Herold mit seinem Weib durch die Nachbarstadt Iserlohn, im hektischen Treiben einer aufstrebenden Möchtegerngroßstadt, mit nicht ganz einmal 100.000 Einwohnern eine Metropole im Sauerland.

   In einem Buchhandel stolperte der Herold durch die Gegend, auf der Suche nach einer Bekannten, die jedoch in Mittagspause war und fiel über ein fotografisches Bilderbuch. Kein großer, erklärender Text über die Entstehung der Bilder. Keine große, seitenlange Erklärung über die Fotografen. Das Buch besteht aus über 300 Bildern. Diese Bilder reihen sich, wie Perlen an einer Schnur, zu einem Einblick des Ruhrgebietes der 50er Jahre, des letzten Jahrhunderts, als die Hochzeit der Industrialisierung direkt nach den Kriegsjahren erneut seine zarten Knospen austrieb und die Menschen den Druck der Kriegsjahre durch Lebenfreude verdrängten. Nicht, dass das Leben zu dieser Zeit besonders luxuriös war und den Menschen viele Entbehrungen im Alltag abverlangten, aber genau das zeigen die Bilder dieses Buches in einer absolut gelungenen Zusammenstellung, wobei alle Bilder als eine perfekte Fotografie genannt werden dürfen.

Im Vorwort des Buches heißt es:

   "Koks und Cola" versammelt die schönsten und interessantesten Fotografien aus dem Fotoarchiv des Essener Ruhr Museums zu einem warmen, lebendigen Porträt einer vergangenen Zeit - eine Reise in die 1950er Jahre des Reviers. 
   Mehr als dreihundert Bilder, großformatig in Schwarz-Weiß und Farbe, ausgewählt aus mehr als hundertfünfzigtausend Negativen und Vergrößerungen, viele von ihnen neu entdeckt und bisher unveröffentlicht.
   Ein umfassender und anrührender Blick auf das Leben und den Alltag einer Region, die der Motor des Wirtschaftswunders war: Arbeit, unter und über Tage, die Trümmer der Nachkriegszeit, der Enthusiasmus des Aufbaus, der Genuss von wohlverdienter Freizeit nach Feierabend. Ruß, Qualm und die Hitze am Hochofen werden ebenso spürbar wie Hoffnung, Anstrengung und Stolz in den Gesichtern der porträtierenden Menschen.
   Ein Bildband über eine Zeit, über eine Region und über ihre Menschen.

Ein einfacher Einblick in das Buch



















Danksagung

   Der Herold steht in der Liebe von seinem Weib. Ihre Aufmerksamkeit, ihm auf dem gemeinsamen Weg einen Wunsch von den Augen abgelesen zu haben, wird der Herold mit einer neuen fotografischen Perspektive hoffentlich belohnen können. Denn, der Herold ist ein großer Freund der alten analogen Fotografie. Die Schlichtheit der Bilder, die eine Situation auf den Punkt genau trifft, angefertigt ohne große Automatisierung oder Elektronik mit analogen Kameras auf Film gebannt, haben für den Herold eine magische Anziehungskraft. Es sind DIESE Fotografien, die das Gewerk zur Kunst werden lässt und mehr als nur eine Erinnerung hervor bringt, sondern die Kreativität inspiriert. Die Sichtweise des Herolds wird sich nachhaltig ändern :)

Freitag, 19. Dezember 2014

"Stürmische Nacht" Christoph Diederich ©2014

"Stürmische Nacht"
Christoph DiederichNachtaufnahme vom 19.12.2014


Schlaflos in einer stürmischen Nacht aus der Langeweile in Einsamkeit heraus. Man ist wach und hat viel Zeit für den Blick aus dem Fenster in die Dunkelheit. Was mag wohl in der Dunkelheit stecken? Die Kamera macht es mit einer Langzeitbelichtung möglich, die Dunkelheit zum Tag zu machen. Das Auge kann durch Technik seine Wahrnehmung erweitern.

Montag, 8. Dezember 2014

Petition zur Befreiung der Weihnachtsmärkte von der GEMA-Gebühr

"Oh du fröhliche, oh du selige Weihnachtszeit"



   Wer kennt sie nicht. Die sinnlichen Lieder auf den Weihnachtsmärkten. Viele Menschen drängen sich, teils hecktisch, teils sinnlich, durch die Budengassen und genießt das Bad in der Vorweihnachtszeit. Viele Naschereien finden ihre Freude und wenn es kalt wird, hilft der Glühweinstand zum warm werden. Im Hintergrund läuft, mehr unbemerkt, die passenden Klänge, als Musikteppich für das freudige Erlebnis.

   Kein Mensch denkt in diesem Moment daran, das die hohen Preise dieses jährlich großartigen Ereignisses, als Abschluss des mehr oder minder erfolgreichen Jahres, nicht in voller Höhe an die Budenbetreiber fließen. Einen großen Teil der Einnahmen müssen die Budenbetreiber erst einmal an die Stadt, in Form der Platzmiete, fließen lassen. Und ein großer Teil dieser Gelder fließen auch in völlig andere Kassen, als in die Kommunalen.

   So z. B. die Musikkünstlerkasse GEMA. Bei jeder Veranstaltung bietet die GEMA ihre Dienste als Umfairteiler von Geld an. Künstler, die ihre Musik durch die GEMA geschützt haben, sind an jeder Veranstaltung beteiligt, auf der Musik auch im Hintergrund gespielt wird. Die Gäste bemerken nicht, das die Veranstalter ein ordentliches Sümmchen in Rechnung gestellt bekommen, um Künstlertantieme zahlen zu können.

   Grundsätzlich ist der Gedanke der GEMA richtig. Aber immer mehr sind in "Zeiten leerer Kassen" die Rechnung für die Veranstalter nicht mehr nachvollziehbar. Besonders trifft dieses die kleinen Weihnachtsmärkte, die mit "traditionellem" Liedgut unter horrenden Rechnungen in die prekäre Situation geführt werden. Obwohl im Vordergrund dieser Kleinstveranstaltungen das gesellschaftliche Ereignis des Weihnachtsfestes ist. Jingle Bells is not for free!


   Hierzu gibt es nun die folgende Petition im Internet:
Sehr geehrte GEMA, 
wir alle wissen, dass Sie als übergeordnete Organisation die Rechte von Künstlern und Komponisten vertreten. Alle Jahre wieder gibt es auf den Weihnachtsmärkten der Republik das gleiche Dilemma. Schausteller, Kommunen und Städte kalkulieren die Kosten für die jeweiligen Märkte durch. Ein großer Posten macht dabei die Abgabe an Sie, liebe GEMA aus. Kosten für Musik, die entweder live oder über Lautsprecher verteilt auf dem Markt abgespielt wird. Lieder, welche aus der Feder von Komponisten stammen, die sich zu Lebzeiten keine Gedanken über die Aufgaben einer GEMA gemacht haben. Weihnachtslieder sollen das Gefühl von Familie, Liebe oder Zusammenhalt vermitteln - und nicht das Gefühl von Kommerz. Auf Weihnachtsmärkten sollte "Stille Nacht - heilige Nacht" erklingen und nicht stille Nacht sein, weil sich keiner die GEMA-Gebühren leisten kann. Wir fordern Sie daher auf, die GEMA-Gebühren für Weihnachtsmärkte zukünftig zu erlassen, um den Sinn und die Ideologie eines solchen Marktes am Leben zu erhalten.

Wer sich an dieser Idee beteiligen möchte, findet die Petition zur Unterzeichnung mit folgendem Link:




Das Krähenhaus

"Das Krähenhaus"
©hristoph Diederich, Hemer 2014

   Teilansicht der Fassade des Rathauses in Hemer. Architektonisches Betongebäude, erbaut im Stil der 70ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts.

Samstag, 29. November 2014

Top Video!

Manchmal ist der Herold ziemlich erschrocken, in welch kurzer Zeit ein paar Bilder die Meinung bewegt. Dieses Video ist nur 1 3/4 Minuten lang. Doch seht selbst, welche Botschaft in dieser kurzen Zeit vermittelt wird. Denken wir an das Heute, denn es gibt uns die Möglichkeit unser Morgen zu gestalten.



Montag, 17. November 2014

Kunstverein Iserlohnt sich immer mehr

Kleines Jubiläum, ein großer Erfolg


   Fünf Jahre besteht der Kunstverein Iserlohn e.V. nun bereits und lud dazu ein. Ein kleines Jubiläum, welches am vergangenen Wochenende für zwei Tage mit einem Gläschen Sekt, Süßem und selbstgebackenem Kuchen in den großer Ausstellungsräumen von Wila Leuchten gefeiert wurde. Zu dem Jubiläum gab der Verein seinen Mitgliedern erstmalig ein Motto vor: "Oberflächen, Erosionen, Natur".
   Der Herold hat jetzt nicht wirklich die Umsetzung dieses Mottos, wie einen roten Faden durchgehend, in der Ausstellung finden können. Vielleicht liegt es in der Natur der Kunst, nicht immer die Vorgabe erfüllen zu können? Vielleicht liegt es aber auch am Herold selbst, das seine eigene Vorstellung nicht so vertreten ist, wie er sich das vorab vorgestellt hat? Vielleicht liegt es aber doch daran, das die wirklich zahlreichen Aussteller eine eigene Sichtweise von Oberflächen, Erosionen und Natur haben. Denn je zahlreicher die Künstler mit ihren Werke ausstellen, um so vielfältiger und auch interessanter ist eine solche Ausstellung, wo man den roten Faden durchaus mal verlieren kann. Weil Kunst ist ja das, was zuvor nicht war (doch alles was sie ist, war ja schon mal).

   Aber mit oder ohne Motto. Es war eine Menge an Neuem auf dieser Herbstausstellung zu sehen, was die Bezeichnung Kunst durchaus verdient! Marmorskulpturen , Aquarelle, Ölgemälde, Collagen, Fotografien waren in solchem Umfang ansprechend vorhanden, das sich der Kunstinteressierte mindestens zwei Stündchen für eine solche Ausstellungen zum durchschlendern mitbringen sollte, auch wenn der Geldbeutel große Anschaffungen nicht zulässt. Zumal es schon ziemlich heiter aussah, wie sich die vielen Interessenten mit kuchenvollen Backen schmatzend und im Gespräch abseits des Mainstreams in einer angenehmen Atmosphäre zufrieden gegeben haben. Zeitdruck passt nicht hinein, in diese stets ausgeprägtere Ausstellung und den angenehmen Gesprächen.




Persönlichkeit (er)zählt

   Das Anschauen der Kunstwerke selbst ist nicht allein das Besondere, sondern auch das Gespräch mit dem Künstler ist ein interessanter Aspekt bei einer solchen Ausstellung. Es sind dabei die kleinen Begebenheiten, welche die Fotografie für den Herold interessant machen. Näher, als wie mit einem Fotoapparat, kommt man seinem Gegenüber nicht. Kaum läuft der Herold mit einem Fotoapparat durch eine Kunstausstellung, wird er selbst von den Künstlern angesprochen. "Fotografieren sie beruflich oder machen Sie das ehr als Hobby?" Da mag der Herold manchmal nicht drauf antworten. Unangenehm ist der Unterton: Ob man "heia Safari" wild darauf los fotografieren würde oder vielleicht doch "professionell raubkopiert"? Sicherlich auch deswegen, weil der Herold sich für eine fotografische Aufnahme sichtlich positioniert. Der Herold würde dann am liebsten die Gegenfrage stellen: "Du malst aber schöne Bilder, ist das Hobby schwer?" Weil die Fotografie für die Maler ja doch als minderwertige Kopie des Originals gilt.

   Aber ne, das macht der Herold natürlich nicht, er gibt ordentlich Antwort, trotz des innerlichen Augenverdrehen. Das erst mal fotografiert wird und dann mal Zuhause geschaut, ob man die Bilder im Blog veröffentlicht oder auch nicht. Und dann auch immer wieder diese Bemerkung: "Ach, das ist ja ne´ 'gute' Kamera'". Worauf der Herold wieder einmal (innerlich Augenrollend) antwortet: "Der Fotograf macht das Foto, nicht der Apparat!"

   Genau aus solchen Ansätzen heraus entwickeln sich dann immer wieder tiefgreifendere Gespräche über Aufnahmetechnik und Perspektive, Bildwirkung, Farbspektrum und so weiter. Tja, wenn der Herold mal anfängt zu erzählen ... die Maler sind immer wieder erstaunt neugierig über die Ähnlichkeit der Malerei zur Fotografie, aber auch die Unterschiede zueinander. Immer wieder herrlich dabei, das Interesse eines Malers zur Fotografie zu bekehren. Allerdings ist der Austausch beidseitig und der Herold überlegt nach solchen Gesprächen auch hin und wieder, das Malen anzufangen ... ne, quatsch! Der Schuster soll ja nicht über seinen Leisten hinaus und die Fotografie liegt dem Herold ja. Spätestens beim "Entwickeln" einer digitalen Aufnahme hält dann auch das Verständnis des Malers zur digitalen Bildgestaltung nicht mehr stand. Zu technisch halt, lässt sich mit einem Pinsel schneller machen. Was bleibt, ist der persönliche gegenseitige Eindruck und ein freundliches Wiedersehen mit weiterführenden Fragen.

Moderner Kunstraub

   Klar! Blogautoren haben es einfacher in einer Kunstausstellung zu fotografieren, statt wild drauf los zu knipsen, weil wegen Bildquali und Öffentlichkeitsarbeit - Redaktionell halt. Doch verständlich ist die Frage des Künstlers nach dem Verwendungszweck der Fotografie. Es gibt tatsächlich Leute, die sogar recht auffällig mit schwerem Gerät anrücken (Kamera auf Stativ), sich seelenruhig mit der Aufnahme beschäftigen und dann irgendwann rotzfrech mit fremden Federn geschmückt einen Kalender im Handel anbieten oder sich genüsslich ein großes Fotoposter an die Wand hängen, weil das Original doch so viel teurer ist, man sich lieber ein neues Objektiv gönnen möchte und sich das Original nach "allen Regeln der Fotokunst" doch selbst abfotografiert hat. Irgendwie sind solche Fotografen das armseligste, was der Herold sich vorstellen kann. Denn "selbstgemacht" ist in dem Fall nur gedankenloser Ego und hat mit Fotokunst rein gar nichts zu tun.

   Es bleibt unberücksichtigt, das der Künstler von dem Verkauf seines Original leben muss. Das verkaufte Kunstwerk ist nach wie vor das Brot des Künstlers, selbst im digitalen Zeitalter. Und das mit dem Bilderverkauf und dem Brot sollte bei den Fotografen nicht anders sein, als wie bei den Künstlern auch. Wenn man so möchte, ist diese Art der Fotografie die moderne Form des Kunstraubs in absolut unachtsamer Handlung.

   Wer eine Kamera, nicht nur auf Stativ sondern auch aus der Hand heraus, in Stellung bringt, der begeht den Kunstraub sogar vorsätzlich, was ziemlich grob bedeutet. Das Bild läuft dem Fotografen ja nicht zufällig vor die Linse, sondern er fotografiert sehr bewusst etwas ab. Dem Maler wird, für seine Arbeit die Welt zu bereichern und ein Kunstwerk herzustellen, kein Wert mehr zugestanden. Was letztlich dazu führt, das es immer weniger Originale gibt. Das schränkt auf Dauer die kulturelle Artenvielfalt ein. Der Witz dabei! Genau die diebischen "Fotokünstler" sind dann am lautesten am maulen, weil ja nix neues mehr passiert.

Originale erzählen eine Geschichte

   Nun ja, die Malerei und die Fotografie haben ja durchaus ihre Schnittpunkte. Besonders das Interesse am Bildaufbau und der Wirkung der Farben überschneiden sich in der Malerei genau so wie in der Fotografie. Spätestens beim Licht scheiden sich die Geister. Der Fotograf denkt in Farbqualität. Doch sind diese beruflichen Unterschiede auch immer wieder ein neuer Anreiz und beeinflusst die eigene Arbeit. Mal etwas neues auszuprobieren ist die Kunst.

   Ganz nebenbei erfährt man die Entstehungsgeschichte des Kunstwerks mit den Hintergründen einer Weltreise oder einem völlig banalen Alltagserlebnis. Und genau das ist die Kunst! Wenn der Künstler seinen ihm eigenen Stil gefunden hat, der sich abhebt und das Original eine eigene Geschichte erzählt. Der Kunstverein Iserlohnt sich von mal zu mal immer mehr.

Der Herold freut mich schon auf die Ausstellung im Frühjahr 2015!

Samstag, 8. November 2014

Jubiläum: 400 Jahre Haus Hemer

Mit dem Martini Markt feierten viele Bürger das 400jährige Bestehen vom Haus Hemer. Besonders die kleinen Bürger waren auf der Veranstaltung zahlreich im Innenhof zu sehen. Wen wundert es, das Angebot war kindgerecht abgestimmt. Ritter und Burgfräulein sind immer noch ein Kindermagnet.

Zum Samstag, den 8. November, war im Veranstaltungskalender auf der Seite der Stadt eine "fulminante Feuershow gegen 18.30 Uhr" angekündigt. Es war wohl ehr eine kurzfristige organisatorische Entscheidung die Feuershow eine halbe Stunde früher, gegen 18.00 Uhr, beginnen zu lassen.

Die jungen Damen von Femfire waren wirklich zwei heiße Bräute, die nichts anbrennen ließen, obwohl sie sich dem Feuer gänzlich unter Paganfolk Klängen im gemeinsamen Tanz hin gaben.

Die Performance war bei abgestimmter Choreographie sehr schön anzuschauen und ließ die Zuschauer erstaunen und des öfteren Beifall bekunden. Mittelalterlich anmutende Musik auf modernstem Niveau in schnellem Tempo bei sattem Trommelklang, Didgeridoobegleitung und Obertonflötenklänge, stellte diesen Auftritt besonders hervor.

Wer etwas besonderes zu seiner privaten Feierlichkeit sucht, kann sich über die Veranstalterseite an die Feuerkünstler aus Dortmund wenden, um die Konditionen für ein Arrangement zu erfragen.

Montag, 3. November 2014

Nachruf

   Ich bin in der Welt der Ökonom gewachsen und kannte nur die Welt der Zahlen und Fakten. Das bricht bei mir auch manchmal nochmal durch, nach meinem Zusammenbruch. Doch Ökonomie lässt sich auch anders erklären, als durch nackte Statistik.

   Genau das habe ich persönlich durch Dich erleben dürfen. Ich denke Ambivalent, im krassen Gegensatz zu dir. Doch trotzdem fanden wir immer wieder einen Weg zueinander. Genau diese Tatsache beschreibt die Tiefe unserer Freundschaft.

   Du warst von vielen verschätzt und von vielen geschätzt. Das war die Ambivalenz in deinem Leben, welches dir durchaus Probleme bereitete. Und auf der Suche nach der Lösung deiner Probleme, schufst du auf wundersame Weise eine Verbindung für uns alle. Das war dein eigentlicher Erfolg im Leben, den du selbst nie verstanden hast. Denn deine Stimmbänder waren stets der Herzmuskel selbst.

   Ich lese Comics. Du lasest Telefonbücher. In einem Disput beschimpftest du mich als Träumer, worauf ich erwiderte, das ausgerechnet Du das zu mir sagen würdest. Doch genau diese Ambivalenz verband uns und schuf immer wieder gemeinsame neue Impulse.

   Lebe wohl mein Freund, du wirst mir wirklich fehlen. Zu wenig Zeit ist mir geblieben, dir Dank zu sagen für das unermüdliche Engagement deines Potentials, uns allen das Leben selbst zu vermitteln.


Der Künstler an deiner Seite

Samstag, 25. Oktober 2014

Iserlohner Kunstverein lädt ein!

Wieder einmal lädt der Kunstverein Iserlohn e.V. zur Ausstellung ein. Bislang hat der Verein zwei Ausstellungen jährlich ausgelegt, im Frühjahr und im Herbst, bei dem die Mitglieder des Vereins ihre Kunstwerke ausstellen können, welche sie über das Jahr hinweg in Workshops selbst erarbeitet haben. Der Kunstverein bietet ein umfangreiches Programm für bildende Künste und die Schriftstellerei. Dieses Ausstellung ist eine besondere Zusatzveranstaltung des Vereinsprogramms. Es wird damit das fünfjährige Jubiläum gefeiert.

Der Eintritt ist frei! Besucher sind herzlich Willkommen, sich in der weitläufigen Ausstellungsfläche die Werke der zahlreichen Künstler anzuschauen und vielleicht das eine oder andere anregende Gespräch mit dem Künstler selbst zu suchen.

Freitag, 3. Oktober 2014

Lokvogel startet neu durch!

Früher war alles besser? Denkste!

Wer die Szenekneipe Lockvogel von früher kannte, der wird auch stets den heutigen Lokvogel damit vergleichen wollen.


Kein Witz! Das Bild ist frisch vom jungen Abend.
   Bisher haben sich einige Gastwirte daran versucht, an die grandiose Atmosphäre vergangener Zeiten anzubinden. Durchweg alle sind aber an mangelndem Pulsschlag für die anspruchsvolle Szene gescheitert.

   Die Folge war ein ständiges Neueröffnen und nach kurzer Zeit wieder schließen. Der Zeitraum des Geschäftsbetriebes war im Schnitt ein Jahr Laufzeit. Dann war die Bude wieder dicht und die urkultivierten Lockvögel wandelten, heimatlosen Marsianern ähnlich, durch die eingefahrenen Dorfgastronomien, auf der Suche nach ihrer Alternative.

Stimmung pur ...
   Auch dieses Mal eröffnete der Lok am 02.10.2014 wieder neu. Die Szene hat schon lange den Glauben an einen pulsierenden Lokvogel aufgegeben, nimmt aber an den Neueröffnungen regelmäßig teil, um dann wieder in den gelangweilten Alltag abzugleiten.

   Doch mit den neuen Gastwirten, im Doppelpack Nadine und Markus, bleibt kein Zweifel mehr bestehen. Hemer hat endlich wieder eine der ganz großen Szenekneipen in der Region nördliches Sauerland. Der Lok wird mit vollem Rahmenprogramm wieder regelmäßig zum pulsieren einladen.

Wie vor Jahr und Tag
Landschaft Biergarten.

   Man merkt dem Wirtepärchen an, das sie es mit dem Spaß an der Gastronomie ernst nehmen und Beide auch geschäftstüchtig sind!


   Reichlich freundliches Personal war vorhanden. Auch bei größerem Andrang entstand durch die freundliche Unterstützung der Familie keinerlei Wartezeit. Es war ein Nehmen und ein Geben, mit einem Bitte und Danke. Die Freundlichkeit lud zu entspannenden Gespräch der zahlreichen Gäste in der Kneipe und im Biergarten ein. Berauschende Gesprächskulisse war in Westig wieder eingekehrt, welche Markus im Vorfeld bereits der gesamten Nachbarschaft anständig anmeldete.

Gefahrenbereich besteht noch!


   Durch reichlich Bierkonsum entsteht regelmäßig im Lok bei Großveranstaltung ein kuscheliges Gedränge rings um den Tresen beim Gang zur Toilette. Doch Vorsicht ist geboten! Die kleine Gefahrenzone auf der Herrentoilette im Bereich des Handwaschbeckens liegt im Schwenkbereich der Tür! Die alten Herren sind es bereits gewohnt, beim Hände waschen nach dem Geschäft, ihren Fuß als Türstopper zu nutzen, um zu vermeiden von herein drängenden Personen mit elanvollem Türschwung an den Wandspiegel gedrückt zu werden. Aber irgendwie gehört das begrenzte Platzangebot am Handwaschbecken hinter der Tür schon immer dazu und es gab noch nie größere Unfälle. Im Gegenteil, es steigert die Kommunikation unter Gents auf dem Örtchen.

Lobenswert!


Er erkannte sein eigenes Wohnzimmer nicht mehr.
Szeneopa Wispa völlig überrascht ins farbige
Lichterspiel getaucht!
   Es fluppte einfach nur so mit dem frischen Bierchen für ortsüblich bezahlbare 1,40€, den (wirklich leckeren) Minifrikadellen für ein paar Cent und der frischen Mettwurst für auf die Hand, für´n Euro. Kleine Preise! Große Auswahl! Eine passende Musik und ein, nicht nur langweilig aufgefrischtes und durchgewischtes, sondern durch notwendige große Sanierung völlig zeitgemäßes modernes Ambiente mit akzentuierenden farbigen Glanzlichtern, zeigen offen den frischen Generationswechsel.


   Die gekonnte Gastfreundlichkeit von Nadine und Markus bot, den im Laufe des Abends permanent ansteigenden Besucherandrang, die "alten Zeiten" überraschten im neuen Lok. Die Gäste haben es genossen, sich in Ruhe am Tresen das lecker Bierchen im Gespräch schmecken zu lassen.


Frisch gemachte Musik

   Als Liveact spielte zur Eröffnung natürlich die Hauskapelle des Wispa Vereins, der Buena Wispa Social Club, ein Abend füllendes Programm.

   Hinweis an die Musiker! Die hauseigene Kleinkunstbühne bietet regionalen Bands die Möglichkeit für ihre Gigs. Interessierte Bands sind herzlich eingeladen, sich im Lok für ein Programm zu bewerben!

Kopflastig Deutsch? Aber bitte mit Haare!

   Im Anschluss an die Livemusik legte "unser Dieter" auf und ließ hören, das er mehr als nur die auslaufende Metal-Konservenmusik drauf hat. Das junge Publikum tanzte und sang begeistert zur Mucke. Besonders Lieder von Rammstein, tote Hosen und Anderen erfreute das Jungvolk zum mit singen.

Gediegenheit hat Platz



Auch für die ältere Generation war aufgrund der ausgelassenen und durchweg friedlichen Stimmung, bei bester Versorgung, der Heimweg sicherlich etwas windig. So wie beim Hademare Herold und seinem Weib selbst. Man schaut ja nicht so auf die Uhr, wenn das Leben einen so schön umgibt.

Sonntag, 23. März 2014

Kultur am Sonntag

Auch wenn es immer noch Winter ist. Der Frühling, als Bindeglied zwischen Winter und Sommer, drängelt sich in diesem Jahr sehr früh zwischen die Beiden. Ein wunderbarer Tag an diesem Sonntag, mit leichter Briese und kühl klarer Luft und dem zufälligen Sonnenstrahl aus der durchlöcherten Wolkendecke. Für mich beginnt die Zeit den Jahresanfang etwas melancholisch anzugehen. Denn in der Melancholie liegt die Wurzel der Romantik. Herzliche Grüße an meine Leserschaft! Euer Herold <iframe width="640" height="480" src="//www.youtube.com/embed/vTEInEpV53Y?rel=0" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>