Journal von Hademarern für Hademarer um Hademare!

Freitag, 26. Dezember 2014

Ein schönes Geschenk, nicht nur zu Weihnachten!

Der Herold fotografiert liebend gerne und versucht sich in diesem Bereich stets handwerklich. Das Licht ist das Material, die Kamera das Werkzeug.

   Doch nicht immer sind es die neuesten Werkzeuge (Kamera, Objektiv, Stativ, Blitze, Schirme, Softboxen etc.), welche die Qualität des Bildes ausmacht. Viel mehr geht es um das eigentliche Können, Werkzeug im Einklang mit Licht einsetzen zu können, um eine Stimmung generieren zu können. Und da kommt es durchaus vor, das andere Menschen mit teuerstem und bestem Equipment den wirklich guten Fotografen nacheifern. Leider dann auch zu oft mit der Erkenntnis, das sie mit der teuersten Kamera nicht mal die grundlegendsten Handgriffe beherrschen. 

   Wohl dem, der zu der Erkenntnis kommt die Komplexität der Materie Licht nicht zu verstehen, weil doch sehr technisch physikalisch gedacht wird. Sich dann doch eine kleine Cam besorgen, und den Boliden wieder mit finanziell schmerzlichem Einschnitt als Lehrgeld abstoßen. Für alle Anderen, die mit der 1000V Vorstellung doch kein Licht ins Oberstübchen bringen können, soll die Freude an dem Abfotografieren der neuen Kamera das Beste sein. Tabletop ist auch eine feine Form der Fotografie, wenn man den Dreh raus bekommt.

Es zählt die Geduld und das Standvermögen des Fotografen

   Um ein ansehnliches Bild hinzubekommen braucht man halt eben etwas, das man sich mit Geld nicht kaufen kann und sich mühsam erarbeiten muss. Denn, wie allseits bekannt sein sollte, setzten die Götter vor dem Erfolg den Schweiß! Üben, üben, üben. Viele Rückschläge in Kauf nehmen und doch immer am Ball bleiben und fragen, fragen, fragen. Es gibt genügend Fotografen, die hilfreiche Unterstützung im WWW bieten. Allein auf Nachfrage in der Bildbesprechung und den Antworten der Fotografen über ihre eigenen Bilder, hat der Herold das Fotografieren ein wenig lernen können. Lernen sollte man nämlich in erster Linie das Nachfotografieren, sozusagen das "abmalen" eines schon vorhandenen Bildes, welches der Urheber dem Anfänger erklärt. Grade Anfänger sind es, die die zahlreichen Möglichkeiten ihrer Kamera zu Weihnachten feiern, ohne zu wissen, wofür die ganzen Knöpfe am Gehäuse sind und das man die Kamera manuell einstellen sollte, damit man die besten Ergebnisse einfangen kann. Als erstes muss ein Handwerker erst einmal lernen, welcher Knopf für welche Aufnahmesituation da ist. Denn so unterschiedlich das Licht sein kann, so unterschiedlich kann auch die Einstellung an der Kamera sein. Zu Anfang entstehen erst einmal zahlreiche Bilder von dem neuen Werkzeug. Hunderte Bilder zeigen Kameras out-of-boxing. Die eigentliche Fotografie tritt über die weihnachtliche Freude komplett in den Hintergrund, so groß ist die Freude. Wohl dem, der in nächster Zeit dieses wirklich schöne Geschenk auch nutzen wird, statt "keine Zeit" zu haben.

Die Ästhetik kommt nicht zum Schluss

   Fotografie kann die Seele beruhigen oder einen wieder richtig hoch bringen. Fotografie vermittelt unterschiedliche Lebensgefühle. Vorausgesetzt, man bleibt am Ball und lernt erst mal, wofür denn nun die ganzen Knöpfe am Gehäuse sind. Die Inspiration kommt dann mit dem Verständnis von Licht und Kamera. Im Laufe der Zeit versteht man, das man nicht mit seinen unausgebildeten Vorstellungen ein ansprechendes Bild machen kann. Die Ästhetik baut sich auf die Malerei auf. Die ersten Fotografen haben sich mit den Malern unterhalten und sich den Bildaufbau erklären lassen. Denn die Malerei ist die wohl älteste bildende Kunst. Die Fotografie ist im Gegensatz zur Malerei nicht einmal zweihundert Jahre alt. Lichteinfall, Farbwirkung und Bildschnitt geben dem Gemälde die eigentliche Wirkung. Und da die Fotografie auch im Urheberrecht immer noch als Lichtbild, also als kunstvolles Gemälde, genannt wird, sollte man sich von vornherein mit der Bildästhetik auseinander setzen. Die Frage ist dabei: Was ist Ästhetik?

   Die Ästhetik wird uns in erheblichem Teil gesellschaftlich vorgegeben. Es sind Ausstellungen von berühmten Fotografen und die zahlreichen Museumsbestände, die man sich in inspirierender Weise anschauen kann und auch sollte. Auch gibt es zahlreiche Wettbewerbe. Denn, ein Fotograf, der etwas auf sich und seine Kunst hält, wird sich immer an den Größen messen wollen. Ein paar bekannte Namen kursieren immer wieder in Fotografenkreisen und werden zur Erklärung genannt. Doch es gibt sehr viele Fotografengrößen, welche zwar in Museeumsbeständen schlummern, aber nicht bekannt sind. Hier hilft oft ein schönes Buch!

Buchempfehlung

   Um genau solche ein Buch freute sich der Hademare Herold zu Weihnachten, das er von seinen Lieben geschenkt bekam. Irgendwann in der Vorweihnachtszeit schlich der Herold mit seinem Weib durch die Nachbarstadt Iserlohn, im hektischen Treiben einer aufstrebenden Möchtegerngroßstadt, mit nicht ganz einmal 100.000 Einwohnern eine Metropole im Sauerland.

   In einem Buchhandel stolperte der Herold durch die Gegend, auf der Suche nach einer Bekannten, die jedoch in Mittagspause war und fiel über ein fotografisches Bilderbuch. Kein großer, erklärender Text über die Entstehung der Bilder. Keine große, seitenlange Erklärung über die Fotografen. Das Buch besteht aus über 300 Bildern. Diese Bilder reihen sich, wie Perlen an einer Schnur, zu einem Einblick des Ruhrgebietes der 50er Jahre, des letzten Jahrhunderts, als die Hochzeit der Industrialisierung direkt nach den Kriegsjahren erneut seine zarten Knospen austrieb und die Menschen den Druck der Kriegsjahre durch Lebenfreude verdrängten. Nicht, dass das Leben zu dieser Zeit besonders luxuriös war und den Menschen viele Entbehrungen im Alltag abverlangten, aber genau das zeigen die Bilder dieses Buches in einer absolut gelungenen Zusammenstellung, wobei alle Bilder als eine perfekte Fotografie genannt werden dürfen.

Im Vorwort des Buches heißt es:

   "Koks und Cola" versammelt die schönsten und interessantesten Fotografien aus dem Fotoarchiv des Essener Ruhr Museums zu einem warmen, lebendigen Porträt einer vergangenen Zeit - eine Reise in die 1950er Jahre des Reviers. 
   Mehr als dreihundert Bilder, großformatig in Schwarz-Weiß und Farbe, ausgewählt aus mehr als hundertfünfzigtausend Negativen und Vergrößerungen, viele von ihnen neu entdeckt und bisher unveröffentlicht.
   Ein umfassender und anrührender Blick auf das Leben und den Alltag einer Region, die der Motor des Wirtschaftswunders war: Arbeit, unter und über Tage, die Trümmer der Nachkriegszeit, der Enthusiasmus des Aufbaus, der Genuss von wohlverdienter Freizeit nach Feierabend. Ruß, Qualm und die Hitze am Hochofen werden ebenso spürbar wie Hoffnung, Anstrengung und Stolz in den Gesichtern der porträtierenden Menschen.
   Ein Bildband über eine Zeit, über eine Region und über ihre Menschen.

Ein einfacher Einblick in das Buch



















Danksagung

   Der Herold steht in der Liebe von seinem Weib. Ihre Aufmerksamkeit, ihm auf dem gemeinsamen Weg einen Wunsch von den Augen abgelesen zu haben, wird der Herold mit einer neuen fotografischen Perspektive hoffentlich belohnen können. Denn, der Herold ist ein großer Freund der alten analogen Fotografie. Die Schlichtheit der Bilder, die eine Situation auf den Punkt genau trifft, angefertigt ohne große Automatisierung oder Elektronik mit analogen Kameras auf Film gebannt, haben für den Herold eine magische Anziehungskraft. Es sind DIESE Fotografien, die das Gewerk zur Kunst werden lässt und mehr als nur eine Erinnerung hervor bringt, sondern die Kreativität inspiriert. Die Sichtweise des Herolds wird sich nachhaltig ändern :)

Freitag, 19. Dezember 2014

"Stürmische Nacht" Christoph Diederich ©2014

"Stürmische Nacht"
Christoph DiederichNachtaufnahme vom 19.12.2014


Schlaflos in einer stürmischen Nacht aus der Langeweile in Einsamkeit heraus. Man ist wach und hat viel Zeit für den Blick aus dem Fenster in die Dunkelheit. Was mag wohl in der Dunkelheit stecken? Die Kamera macht es mit einer Langzeitbelichtung möglich, die Dunkelheit zum Tag zu machen. Das Auge kann durch Technik seine Wahrnehmung erweitern.

Montag, 8. Dezember 2014

Petition zur Befreiung der Weihnachtsmärkte von der GEMA-Gebühr

"Oh du fröhliche, oh du selige Weihnachtszeit"



   Wer kennt sie nicht. Die sinnlichen Lieder auf den Weihnachtsmärkten. Viele Menschen drängen sich, teils hecktisch, teils sinnlich, durch die Budengassen und genießt das Bad in der Vorweihnachtszeit. Viele Naschereien finden ihre Freude und wenn es kalt wird, hilft der Glühweinstand zum warm werden. Im Hintergrund läuft, mehr unbemerkt, die passenden Klänge, als Musikteppich für das freudige Erlebnis.

   Kein Mensch denkt in diesem Moment daran, das die hohen Preise dieses jährlich großartigen Ereignisses, als Abschluss des mehr oder minder erfolgreichen Jahres, nicht in voller Höhe an die Budenbetreiber fließen. Einen großen Teil der Einnahmen müssen die Budenbetreiber erst einmal an die Stadt, in Form der Platzmiete, fließen lassen. Und ein großer Teil dieser Gelder fließen auch in völlig andere Kassen, als in die Kommunalen.

   So z. B. die Musikkünstlerkasse GEMA. Bei jeder Veranstaltung bietet die GEMA ihre Dienste als Umfairteiler von Geld an. Künstler, die ihre Musik durch die GEMA geschützt haben, sind an jeder Veranstaltung beteiligt, auf der Musik auch im Hintergrund gespielt wird. Die Gäste bemerken nicht, das die Veranstalter ein ordentliches Sümmchen in Rechnung gestellt bekommen, um Künstlertantieme zahlen zu können.

   Grundsätzlich ist der Gedanke der GEMA richtig. Aber immer mehr sind in "Zeiten leerer Kassen" die Rechnung für die Veranstalter nicht mehr nachvollziehbar. Besonders trifft dieses die kleinen Weihnachtsmärkte, die mit "traditionellem" Liedgut unter horrenden Rechnungen in die prekäre Situation geführt werden. Obwohl im Vordergrund dieser Kleinstveranstaltungen das gesellschaftliche Ereignis des Weihnachtsfestes ist. Jingle Bells is not for free!


   Hierzu gibt es nun die folgende Petition im Internet:
Sehr geehrte GEMA, 
wir alle wissen, dass Sie als übergeordnete Organisation die Rechte von Künstlern und Komponisten vertreten. Alle Jahre wieder gibt es auf den Weihnachtsmärkten der Republik das gleiche Dilemma. Schausteller, Kommunen und Städte kalkulieren die Kosten für die jeweiligen Märkte durch. Ein großer Posten macht dabei die Abgabe an Sie, liebe GEMA aus. Kosten für Musik, die entweder live oder über Lautsprecher verteilt auf dem Markt abgespielt wird. Lieder, welche aus der Feder von Komponisten stammen, die sich zu Lebzeiten keine Gedanken über die Aufgaben einer GEMA gemacht haben. Weihnachtslieder sollen das Gefühl von Familie, Liebe oder Zusammenhalt vermitteln - und nicht das Gefühl von Kommerz. Auf Weihnachtsmärkten sollte "Stille Nacht - heilige Nacht" erklingen und nicht stille Nacht sein, weil sich keiner die GEMA-Gebühren leisten kann. Wir fordern Sie daher auf, die GEMA-Gebühren für Weihnachtsmärkte zukünftig zu erlassen, um den Sinn und die Ideologie eines solchen Marktes am Leben zu erhalten.

Wer sich an dieser Idee beteiligen möchte, findet die Petition zur Unterzeichnung mit folgendem Link:




Das Krähenhaus

"Das Krähenhaus"
©hristoph Diederich, Hemer 2014

   Teilansicht der Fassade des Rathauses in Hemer. Architektonisches Betongebäude, erbaut im Stil der 70ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts.